In dieses Projekt bin ich zunächst als Teil des Entwicklungsteams eingestiegen. Aufgrund einer Umstrukturierung der Ressourcen übernahm ich jedoch bereits kurz nach meinem Eintritt die Leitung der Entwicklung und führte ein Team von acht Entwicklern.
Die Größe des Teams war für Business Central-Projekte eher ungewöhnlich, was auch meine Aufgaben veränderte. Neben der technischen Arbeit lag mein Fokus zunehmend auf dem Management des Teams: Ich verantwortete die Strukturierung der Arbeitspakete, definierte Entwicklungsrichtlinien und stellte deren Einhaltung sicher. Ein besonderer Schwerpunkt lag auf Code Reviews – ein essenzieller Bestandteil zur Sicherung der Codequalität, der in unserer Branche noch nicht flächendeckend etabliert ist.
Zusätzlich arbeitete ich eng mit dem Product Owner (PO) im User Story Refinement zusammen. Dabei erinnere ich mich an spannende Diskussionen, da die Perspektiven von Produktmanagement und Entwicklung naturgemäß oft auseinandergehen, insbesondere hinsichtlich der optimalen Umsetzung von Geschäftsprozessen.
Ein bedeutender Fortschritt im Projekt war die Einführung einer dedizierten Entwicklungs-Qualitätssicherung (DEV QS). Diese Unterabteilung unseres Teams übernahm die Vorabprüfung der User Stories, analysierte den Code und kontrollierte die Dokumentation der Entwickler. Durch diese Maßnahme konnte die Qualität deutlich gesteigert werden – nur noch ein Bruchteil der User Stories musste zur Nachbesserung an die Entwicklung zurückgegeben werden.
Ein weiterer wichtiger Meilenstein war die Einführung automatisierter Tests, um die Codequalität weiter zu verbessern. Auch wenn der Umfang dieser Tests noch nicht dem Idealzustand entsprach, war dies ein entscheidender Schritt in die richtige Richtung.
Neben meiner Rolle als Entwicklungsleiter unterstützte ich auch aktiv die Umsetzung des Projekts. Besonders herausfordernd war dabei die Entwicklung einer Schnittstelle zu einem externen Konstruktionsprogramm. Die zahlreichen Statusvarianten in den Fertigungsstücklisten und Arbeitsplänen machten die Integration äußerst komplex, da die unterschiedlichen Prozesse optimal aufeinander abgestimmt werden mussten.